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Schirme

 

Unverzichtbar bei jedem Wetter ist der Schirm, außer bei Sturm natürlich, aber da geht eine Dame ja eh nicht vor die Tür...

Ab Mitte der 80er wurde der Entoutcas sehr populär, ein schwarz bezogener Regen- und Sonnenschirm, eben ein Schirm für alle Fälle. Allerdings ist ein schwarzer Schirm nicht wirklich der Optik förderlich, genau genommen ruiniert er im Schirmschatten den Teint und wird auch zu den meisten Kleidern in unschönem Kontrast stehen.

Wenn man Zeitgenossen glauben darf, hat der Entoutcas keine andere Daseinsberechtigung, als praktisch und häßlich gleichermaßen zu sein und muß leider darauf verzichten, "zur Erscheinung der Frau in irgendeine günstige Beziehung zu treten" (von Sydow, 1880). Trotzdem hat sich der Schirm aber ziemlich durchgesetzt, denn je näher das Jahrhundert dem Ende zugeht, desto mehr Frauen sind auf praktische Kleidung und Accessoires aus. Die immer zahlreicher werdende Berufstätigkeit und neue Freizeitbeschäftigungen geben dafür Anlaß.

Der optimale Schirm hingegen ist farblich passend auf das Kleid abgestimmt, wobei der Bezug dem Oberstoff entspricht und das Futter dem Basisstoff des Kleides. Überhaupt ist ein Schirmfutter für jeden etwas schickeren Schirm ein Muß. Am glücklichsten sind dabei für blonde Frauen rosa bzw. rote Futtertöne sowie für Brünette gelbe. Diese heben jeweils optimal den Teint hervor.

Allerdings paßt nicht zu jedem Kleid ein rotes Schirmfutter. Und nicht jeder möchte Schirme sammeln, also tut es wohl ein heller, ungefütterter Schirm in vielen Fällen auch. Auf jeden Fall sind Schirme in Lila und Braun zu meiden, da man in deren Schirmschatten grau und ungesund aussieht.

  Der Schirmstock sollte so lang sein, daß man den Schirm bequem auf den Boden stellen kann. Was in keinem Fall dazu verleiten sollte, sich auf den Schirm aufzustützen oder ihn als Spazierstock zu benutzen ;-). Nach den kleinen Schirmen der 70er Jahre wird das Schirmdach wieder größer, allerdings nicht so groß wie unsere heutigen Schirme. Ein Durchmesser von 70 cm ist wohl üblich, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Dabei sollte man aber die Verhältnismäßigkeit beachten. Große Frauen vertragen hier auch größere Schirme.

Dem Schirmbezug ist von der Gestaltung her keine Grenze gesetzt. Fransen, Troddeln, Rüschen, Spitzen - alles geht. Wer einen Originalschirm ergattert hat und diesen neu beziehen möchte, findet hier eine gute Anleitung.

Bilder von Schirmmodekupfern hier

 

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1882-1889

 

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