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Original-Bluse um 1903

 

Die Bluse besteht aus einer Futtertaille aus einer Art Pongéseide und dem darauf montierten Oberstoff aus Baumwollbatist. Hergestellt wurde sie von Woolland, Court Dressmaker and Tailor, London.

Die Futtertaille besteht aus einem Rückenteil, dem seitlichen Rückenteil, zwei seitlichen Vorderteilen im Prinzeßschnitt und dem Vorderteil.

Die Nähte sind alle maschinengenäht, die Versäuberungen der Zugaben erfolgten durch Rollsaum per Hand. Ebenso sind alle Einfassungen, Blenden und Einsätze per Hand genäht.

Die Futtertaille reicht rundherum 6 cm über die Taillenlinie hinaus.

Die vordere Länge bis Taillenlinie beträgt 42  cm, die hintere 38 cm. Taillenweite sind 72 cm , Brustweite cm 116 cm , Rückenbreite 33 cm.

 

 

 
Der Oberstoff der Bluse besteht aus weißem Batist, der in sehr feine Falten gelegt wurde. Der gefältelte Stoff wurde am oberen Ausschnitt festgenäht sowie in drei Reihen am unteren Ende fixiert. Er ist kürzer als die Futtertaille und unten mit einem Streifen Seidentaft eingefaßt. An den Seitennähten ist der Batist nicht mit dem Futter verbunden, sondern separat per Hand zusammengenäht.

Der Oberstoff hat im vorderen Bereich eine Überlänge, so daß der typische "Entenbauch" erzeugt werden kann, allerdings in moderater Form und nicht so stark ausgeprägt wie auf vielen Modekupfern.

Die Ärmel bestehen aus einem engen Unterärmel und sind mit reich gefaltetem Batist besetzt, wobei die Fältelung am hinteren Ärmel reichhaltiger ist. Die Ärmel sind 3/4 lang und schließen mit einer Spitzenmanschette ab.
 

 
Der rückwärtige Verschluß erfolgt durch 23 Haken und Ösen, wovon 3 Haken sogenannte "Patenthaken" sind, die sich wie ein Karabiner verschließen lassen.

Auf der Metallplatte mit zwei Löchern zum Festnähen ist ein rundum gebogenes Drahtband befestigt. Die Enden des Bandes überlappen und man kann das untenliegende, längere Stück herunterdrücken, um die Öse auszuhaken.

Die Haken sind mit einer Blende aus Seidentaft am versäubert, die Ösen ebenfalls mit einer Blende, die gleichzeitig einen Untertritt bildet.

Alle Nähte sind mit 18 cm langen Stäbchen aus Fischbein (?) verstärkt. Die Stäbchen sind in sehr enge, geraffte Tunnel aus Seidentaft eingesetzt.

Am Spitzenkragen befinden sich ebenfalls 3 Stäbchen, jeweils 3-4 mm breit und ebenfalls aus Fischbein. Ein Stäbchen sitzt dabei direkt unter den handgemachten Ösen, die anderen beiden jeweils im seitlichen Halsbereich.

   
Der Krageneinsatz und die Manschetten wurden scheinbar paßgenau für die Bluse gefertigt. Sie bestehen aus Bändchenspitze. Der Kragen ist dabei unterteilt in eine Passe in der Bluse sowie den eigentlichen Kragen.

Sowohl Kragen als auch Manschetten sind mit Seidengaze hinterlegt. Die Manschetten sind mit Seidentaft eingefaßt.
 

 
Für einen sicheren Sitz sind auf der Rückseite in Taillenhöhe zwei mit Languettenstich umstochene Ringe angenäht, in die der Rockbund eingehakt wird.

Vorne ist ein Taillenband aus Seidenrips befestigt.

 


 

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1890-1905

 

 

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